Dezentralisierung der Kriegslogistik als tragende Säule der militärischen Einsatzfähigkeit der Schweiz
Die Logistikbasis der Armee (LBA) plant die Stärkung ihrer operativen Kapazitäten mittels einer dezentralisierten Kriegslogistik. Unter Berücksichtigung der Gebirgslandschaft und der kompakten Grösse der Schweiz setzt die LBA auf Lieferketten, strategische Partnerschaften mit zivilen Organisationen sowie eine leistungsstarke und modulare medizinische Versorgung. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien und durch digitale Transformation möchte die LBA die Resilienz und Flexibilität erhöhen, die Logistikzentren schützen und die nationale Sicherheit dauerhaft gewährleisten.
Text: Kommunikation Verteidigung, Marta Galster und Simon Grunder
Bilder: VBS/DDPS, Sam Bosshard, Andrea Campiche
In einem auf künftige militärische Operationen ausgerichteten Umfeld stellt die Logistik die Ausrüstung, die Versorgung und die Kampfbereitschaft der Schweizer Armee sicher. Die LBA ist die zentrale Organisation, die innerhalb der Schweizer Armee mit diesen Aufgaben betraut ist. Im Mittelpunkt der aktuellen LBA-Strategie steht das Prinzip der Dezentralisierung. Sie ist die angemessene Reaktion auf das einzigartige geografische und strategische Umfeld der Schweiz.
Mit strategischer Dezentralisierung zu mehr Resilienz
Der Ansatz der LBA in Sachen Dezentralisierung beginnt beim Supply-Chain-Management. Die LBA erkennt die Bedeutung von Resilienz und Unabhängigkeit und setzt daher auf den Ausbau strategischer Partnerschaften mit Organisationen ausserhalb der Gruppe Verteidigung. Im Bereich Gesundheitsversorgung setzt man auf ein ähnliches dezentrales Modell. Unter der Leitung des Oberfeldarztes der Armee gestaltet sich die medizinische Betreuung leistungsstark, modular und skalierbar, was eine bedarfsnahe Versorgung überall dort gewährleistet, wo sie auch wirklich benötigt wird. Die Abstimmung mit zivilen Gesundheitssystemen erhöht die Kapazität und stellt sicher, dass verletztes Personal rechtzeitig die passende medizinische Versorgung erhält. Die Integration der militärischen und zivilen Gesundheitsversorgung veranschaulicht die Gesamtstrategie der Nutzung nationaler Ressourcen zu Verteidigungszwecken.
Im Zusammenhang mit den Dezentralisierungsbestrebungen der LBA kommt der Infrastruktur eine entscheidende Rolle zu. Die betreffenden Anlagen werden entsprechend der Priorisierung der Aufgaben zugeteilt und betrieben, wobei den geschützten Lager- und Wartungsräumen besondere Beachtung zukommt. Die LBA betreibt zugleich dauerhafte und provisorische Infrastrukturen. Damit soll die uneingeschränkte Abwicklung von Logistikprozessen gewährleistet werden, selbst wenn die Hauptanlagen nicht voll funktionsfähig sein sollten. Durch die Beteiligung von Infrastruktur-Bataillonen erhöht die LBA ihre Nachhaltigkeit und ihren Handlungsspielraum in allen Einsatzbereichen.
Technologisch ausgereifte und krisenfeste Logistik
Technologie und digitale Transformation sind die Treiber einer effizienten Dezentralisierung. Die LBA bindet technologische Neuerungen aktiv ein. Diese verbessern das Situationsbewusstsein, optimieren logistische Abläufe und fördern die rasche Entscheidungsfindung. Anhand der KI-gestützten Mustererkennung können beispielsweise potenzielle Entwicklungen, Trends und Störungen innerhalb der Lieferkette ermittelt und Präventivmassnahmen ergriffen werden. Die RFID-Technologie perfektioniert die Lagerbewirtschaftung und stellt sicher, dass die Ressourcen sorgfältig überwacht und effizient verteilt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dezentralisierung der Kriegslogistik einer der Grundpfeiler der LBA-Strategie zur Aufrechterhaltung der Verteidigungsfähigkeit der Schweiz ist. Durch die geografische und funktionale Aufteilung der Logistikoperationen, die Integration ziviler Mittel und die Nutzung technologischer Innovationen stärkt die LBA die Resilienz und das Reaktionsvermögen der Schweizer Armee. Dieser Ansatz mindert nicht nur die Risiken im Zusammenhang mit dem Betrieb zentralisierter Logistik-Hubs, sondern gewährleistet ausserdem, dass die Schweizer Armee ihre Operationen unabhängig vom jeweiligen Szenario weiterführen und damit für die Sicherheit und Souveränität des Landes sorgen kann.






