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MitteilungVeröffentlicht am 3. Mai 2024

Ein Sandkasten im Dienst der Verteidigungsfähigkeit

Das Stärken der Verteidigungsfähigkeit beginnt in der Ausbildung – nicht nur bei den Kampftruppen, sondern in allen Truppengattungen. Die Führungsunterstützungs-Offiziersschule 30 in Bülach bildet die Aspirantinnen und Aspiranten nun in einem eigens dafür eingerichteten Taktikraum aus.

Taktikschulung 01

Text: Kommunikation Verteidigung, David Marquis
Bilder: VBS/DDPS, David Marquis
Video: VBS/DDPS, David Marquis

Eine überdimensionale Landkarte bedeckt den Fussboden im Dachstock einer ehemaligen Logistikhalle der Kaserne Bülach. Gleich neben der Stadt Winterthur steht auf der Karte ein Sandkasten, um den sich eine Klasse der Führungsunterstützungs-Offiziersschule gruppiert hat. Major im Generalstab Daniel Pünchera führt die Aspirantinnen und Aspiranten in die Grundlagen der Taktik ein, erklärt die Grundsätze von Angriff, Verteidigung und Sicherheit.

Gemeinsame Sprache ist entscheidend

«Grundwissen und eine gemeinsame Sprache sind in der Taktik entscheidend», sagt Oberst im Generalstab Peter Hofer, Kommandant der Führungsunterstützungs-Offiziersschule 30. Gerade in der Führungsunterstützung sei dies wichtig, denn ein Entschluss auf Stufe Zug muss die Leistungserbringung, zum Beispiel zugunsten einer Brigade, ermöglichen.

«Die Qualität unserer Leistung hängt direkt vom taktischen Grundverständnis ab. Der Zugführer kann die Brigade nur unterstützen, wenn er deren Aufgaben und Vorgehen versteht», so Hofer. Ein Leutnant müsse beispielsweise wissen, wann eine mechanisierte Brigade auf seine Leistung zwingend angewiesen ist und wann er Zeit für seine eigene Verschiebung hat.

Taktischen Rahmen in Alltag integrieren

«Wir haben unsere Übungen schon immer in einem taktischen Rahmen durchgeführt. Nun versuchen wir, diesen im Ausbildungsalltag noch stärker zu integrieren», erklärt der Schulkommandant. So werde beispielsweise eine Verschiebung zu einem Ausbildungsplatz innerhalb des taktischen Rahmens befohlen und durchgeführt.

Zurück in den Taktikraum: Die Karte auf dem Fussboden stellt die Region zwischen der Stadt Zürich und dem Kanton St. Gallen dar. In dieses Gebiet wird eine mechanisierte Brigade gelegt, zu deren Gunsten die Aspirantinnen und Aspiranten die Konzepte in ihren jeweiligen Fachbereichen erarbeiten.

Sich mit dem Gelände auseinandersetzen

«Anschliessend geht es darum, sich im Sandkasten mit dem Gelände auseinanderzusetzen. Wir modellieren Geländeabschnitte anhand der Landkarte nach», sagt Oberst im Generalstab Hofer. Das Modell erlaube es beispielsweise, zu überprüfen, ob man von einem bestimmten Punkt aus eine Waffe einsetzen kann.

Sandkasten mit Gebäudeattrappen aus Holz.

«Mit spielerischen Elementen, zum Beispiel Würfeln, wird die Ausbildung am Sandkasten zum Wargaming, was das Lernklima verbessert und die Motivation erhöht», so der Schulkommandant. Oberst im Generalstab Hofer hält aber auch fest: «Nur im Taktikraum zu trainieren, ist keine Option. Deshalb gehen wir mit den Aspirantinnen und Aspiranten in einem nächsten Schritt ins Echtgelände.»

Augenschein beim Training im neuen Taktikraum