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MitteilungVeröffentlicht am 3. Mai 2024

Elektromobilität auf dem Prüfstand

Seit 2021 führt die Gruppe Verteidigung in ihren verschiedenen Organisationseinheiten nach und nach die Elektromobilität ein und reduziert dadurch ihre CO2-Emissionen. Wie genau läuft die Umstellung ab? Wen betrifft sie? Wo kann man das Dienstfahrzeug aufladen? Vorliegender Artikel ist eine Bestandsaufnahme.

Ladestation für Elektrofahrzeuge

Text: Kommunikation Verteidigung, Anthony Favre
Bilder: VBS/DDPS, Corinne Glanzmann

Ein Tesla mit schwarzem Militärkennzeichen? Eventuell haben Sie so etwas bereits gesehen. Womöglich fahren Sie selbst so einen Wagen. Seit 2021 können Berufsmilitärs zwischen einem vollelektrischen, hybriden oder mit Benzin/Diesel betriebenen Dienstfahrzeug wählen. Mit der Förderung der E-Mobilität leistet die Gruppe Verteidigung einen Beitrag zum Kampf gegen die Treibhausgasemissionen. Ziel ist es, diese bis 2030 im Vergleich zu 2001 um 40 Prozent zu reduzieren.

Schrittweise Einführung

Die Elektromobilität kam zuerst bei Berufsmilitärs mit entsprechendem Wunsch zum Einsatz. Derzeit nutzen 188 Berufsmilitärs ein Dienstfahrzeug mit Elektroantrieb und 150 ein Plug-in-Hybrid-Modell. 2023 wurde mit der Einführung der beiden ersten E-LKWs im Rahmen eines Pilotprojekts im Kompetenzzentrum Fahrausbildung der Armee und im Logistikzentrum am Standort Thun ein weiterer Meilenstein gesetzt. Im selben Jahr wurden innerhalb der LBA die ersten 50 Betriebsfahrzeuge mit E-Antrieb des Typs Skoda Enyaq in Verkehr gebracht. 2024 kommt eine erste Serie von elektrischen Kleinbussen hinzu.

 Elektrofahrzeuge in der Schweizer Armee

Bewährungsprobe Ladenetze

E-Fahrzeuge benötigen E-Ladestationen. Die Gruppe Verteidigung ist dabei, ein eigenes Netzwerk aufzubauen. «Die Ladeinfrastruktur stellt im Bereich der Elektromobilität die grösste Herausforderung dar», erläutert Beat Jufer, Leiter Masterplan LBA, «denn die Anzahl der Elektro- oder Hybridautos wächst rascher als das Ladenetz.» Bis Ende 2024 wird das Ladenetz der Armee rund 300 Ladestationen an etwa 50 Militärstandorten überall in der Schweiz umfassen. Die Ladestationen können mithilfe einer BEBECO-Card genutzt werden. Diese ist mit einer Zusatzfunktion ausgestattet und wurde für jedes E-Fahrzeug und Plug-in-Modell ausgegeben. In einer zweiten Phase ab 2026 geht es dann um die Aufstockung der Zahl von Ladestationen und die Beschleunigung des Ladevorgangs.

Natürlich gibt es Herausforderungen zu meistern. Wie die Pferde unserer Urgrosseltern benötigen auch E-Fahrzeuge Erholungspausen und haben eine begrenzte Reichweite.
Beat Jufer
Beat Jufer

Ebenso wie die herkömmlichen Tankstellen ist auch das Ladenetz der Armee ausschliesslich Schweizer Bundesfahrzeugen vorbehalten. Fahrzeuge Dritter, darunter auch jene von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, können hier nicht aufgeladen werden.

Zugang zum öffentlichen Ladenetz

Parallel dazu wurde mit armasuisse eine Ausschreibung initiiert. Ziel war es, einen Anbieter zu finden, der den Zugang zu öffentlichen Ladestationen und somit den Einsatz der Fahrzeuge überall in der Schweiz ermöglicht. Der Auftrag ging an swisscharge.ch. Für die Fahrzeuge der LBA wurden die Zugangskarten zu den Ladestationen bereits verteilt. Die Ausgabe für die Fahrzeuge der Berufsmilitärs startet Mitte 2024. Die Verrechnung der Aufladung an öffentlichen Ladestationen erfolgt dabei zentral, ohne Verwaltungsaufwand für die Fahrzeugnutzerin oder den Fahrzeugnutzer.

Einstellen auf Ende fossiler Brennstoffe

Laut Eric Castelot, Chef Umwelt und Nachhaltigkeit der Verteidigung, stellt die Einführung von Dienstfahrzeugen mit Hybrid- oder Elektroantrieb eine Notwendigkeit dar: «Bis etwa 2045 werden sich die weltweiten Ölreserven verknappen und die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird in der EU ab 2035 eingestellt. Auf diese Tatsache müssen wir uns trotz aller damit verbundenen Herausforderungen einstellen». Mit dem Fokus auf Elektromobilität antizipiert die Gruppe Verteidigung künftige Entwicklungen im Bereich Energie, verringert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und fördert den Klimaschutz.

Trotz der damit verbundenen Herausforderungen müssen wir uns auf die Elektromobilität einstellen.
Eric Castelot
Eric Castelot

Online- und Präsenzschulungen

Worauf muss ich bei einem E-Fahrzeug achten? Wie kann ich volltanken? Wie plane ich Langstrecken? Die LMS-Schulung «LMS: E-Mobility (Umgang mit elektrischen Fahrzeugen) (lmsvbs.ch)» wurde eigens zur Beantwortung dieser Fragen konzipiert.

Das Kompetenzzentrum Fahrausbildung der Armee bietet ebenfalls Präsenzkurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die Themen dieser Art vertiefen möchten LMS: 13.302 Komp Zen FAA – WB AFL B – E-Mobilität (lmsvbs.ch).

Wo kann man das Dienstfahrzeug aufladen?

Weitere Informationen zum Ladenetz der Gruppe Verteidigung finden Sie auf folgender Seite:

In Zusammenarbeit mit swisstopo wird derzeit eine interaktive Karte ausgearbeitet. Sie wird künftig auf derselben Seite verfügbar sein.

Öffentliche Ladestationen finden Sie mit der swisscharge.ch eMobility App, die im App Store und auf Google Play erhältlich ist.