Fitmachen für die Verteidigung
Mit «TRIAS 25» will die Schweizer Armee ihr Konzept Zukunft der Bodentruppen testen und Erkenntnisse zur weiteren Stärkung der Verteidigungsfähigkeit gewinnen. Die Truppenübung wird im April und Mai 2025 im österreichischen Allentsteig stattfinden. Rund 850 Armeeangehörige, vor allem aus der Mechanisierten Brigade 11, sollen auf freiwilliger Basis daran teilnehmen.

Text: Kommunikation Verteidigung, Urs Müller
Bilder: VBS/DDPS, Thomas Buchwalder, Kdo Mech Br 11
Eine militärische Erfahrung der besonderen Art verspricht der Kommandant des Heeres, Divisionär René Wellinger, in diesen Tagen den Angehörigen von zahlreichen Verbänden. Auf einem österreichischen Truppenübungsplatz will das Heer im nächsten Jahr zukünftige Einsatzformen der Bodentruppen überprüfen, um damit – wie in «Zielbild und Strategie für die Armee der Zukunft» beschrieben – die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Weil es für solche Trainings in der Schweiz an einem ausreichend grossen Übungsgelände fehlt, führt die vierwöchige Dienstleistung vom 14. April bis 9. Mai 2025 ins österreichische Allentsteig. Dieser Truppenübungsplatz des Bundesheeres, 600 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, ist etwa sechs Mal grösser als die Gefechtsausbildungszentren (GAZ Ost und GAZ West) der Schweizer Armee. Im gross angelegten Terrain kann der Kampf der verbundenen Waffen bis Stufe Brigade im offenen wie auch im überbauten Gelände geübt werden. Zwar ist das Ziel der Schweizer Armee, selbst einmal über einen Übungsplatz in dieser Dimension zu verfügen, doch Planung und Realisation werden Jahre dauern und erhebliche Kosten verursachen. Der Truppenübungsplatz Allentsteig, vom Bundesheer «TÜPL» genannt, ist für die Schweizer Armee nicht ganz neu: Bereits 1992 und 1996 haben Schweizer Armeeangehörige dort trainiert.
Freiwilliger Dienst
Weil ein Engagement im Ausland für Schweizer Armeeangehörige nach wie vor freiwillig ist, müssen die Soldatinnen und Soldaten jeden Grades zu einer solchen Dienstleistung einwilligen. Rund 850 AdA, vor allem aus der Mechanisierten Brigade 11, sollen für den vierwöchigen Militärdienst im April 2025 gewonnen werden. Im Zentrum steht das Mechanisierte Bataillon 14. Die angestrebte Übung in Kompaniestärke bedarf aber auch zahlreicher weiterer Kräfte aus allen Bereichen der Armee. Und auch die Berufsorganisation hat ihre Einsatzbereitschaft zu beweisen: Vor allem die angestrebte Vor-Ort-Logistik bedeutet erhebliche Anstrengungen. Die Mitwirkung und die Zusammenarbeit mit Kräften des österreichischen Bundesheeres und der deutschen Bundeswehr sollen zudem die Kooperationsfähigkeit der Schweizer Armee steigern.
Ausbau in drei Schritten – «TRIAS»
Die Planungen beim Heer und bei der Mechanisierten Brigade 11 für «TRIAS 25» sind bereits weit fortgeschritten. Nach der Initial Planning Conference im Januar 2024 und der Main Planning Conference mit allen Partnern im Juni wird sich die Konzentration auf die Anlage der Übung richten. Dabei geht es nicht allein um «TRIAS 25», denn «Trias» bedeutet lateinisch auch Dreiklang, und in den Folgejahren soll der Truppenversuch auf Bataillonsstärke vergrössert und bis zum Einsatz eines Grossen Verbandes ausgeweitet werden. Letztlich geht es darum, die Verteidigungsfähigkeit der Bodentruppen zu stärken, die Zusammenarbeit der Bodentruppen mit Kräften aus anderen Operationssphären zu testen und die Interoperabilität der Stäbe und Truppen zu erhöhen. Gleichzeitig soll die Logistik jeweils die Chance haben, ihr Konzept der Einsatzlogistik zu prüfen und zu optimieren.






