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MedienmitteilungVeröffentlicht am 5. Dezember 2025

Digital Finance in der Schweiz: Bundesrat wird über den Stand der Massnahmen informiert

Bern, 05.12.2025 — Ziel des Bundesrates ist es, dass die Schweiz im Bereich Digital Finance zu den weltweit führenden Standorten gehört und entsprechend die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität verbessert. An seiner Sitzung vom 5. Dezember 2025 wurde der Bundesrat vom Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) über den aktuellen Stand informiert.

Neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle prägen die Zukunft der Finanzmärkte und beeinflussen massgeblich den Erfolg des Schweizer Finanzplatzes und die Qualität seiner Dienstleistungen. Der Bundesrat hat daher 2022 in seinem Bericht zu Digital Finance zwölf prioritäre Handlungsfelder mit spezifischen Massnahmen definiert. Der Bund soll optimale Rahmenbedingungen für Innovation schaffen, unter Berücksichtigung der Risiken.

Umgesetzte und laufende Massnahmen seit 2022

Seit Veröffentlichung des Berichtes zu Digital Finance wurden vom EFD in Zusammenarbeit mit anderen Behörden, dem Privatsektor und der Wissenschaft wichtige Massnahmen angestossen und umgesetzt:

  • Neue Konstellationen und Akteure und Distributed Ledger Technology (DLT): Zurzeit läuft die Vernehmlassung für eine Vorlage, die die heutige «Fintech-Bewilligung» verbessern und den Umgang mit Stablecoins sowie anderen Kryptowährungen verlässlicher regeln soll.
  • Innovationspotenzial: Das 2023 gegründete Financial Innovation Desk (FIND) wurde nach zweijähriger Pilotphase per 1. September 2025 in optimierter Form in das Staatsekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) integriert.
  • Open Finance: Im Bereich Open Finance haben die vom Bundesrat 2022 definierten Ziele diverse Initiativen angestossen, insbesondere im Bankensektor (bspw. Multibanking). Eine separate Bestandesaufnahme folgt bis Ende Jahr.
  • Green FinTech: Das Green Fintech Network wurde 2023 in einen Verein überführt, der von der Branche erfolgreich weitergeführt wird.
  • Cyber- und Geldwäscherei-Risiken: Die Stabilität und Integrität des Finanzplatzes wurde durch Zusammenarbeit zwischen Behörden und dem Privatsektor gestärkt, beispielsweise mit dem Swiss Financial Sector Cyber Security Centre im Bereich Cyberresilienz oder mit dem Swiss Financial Intelligence Public Private Partnership hinsichtlich Risiken der Terrorismusfinanzierung und Geldwäscherei.

Weiteres Vorgehen entlang der Handlungsfelder

Die vom Bundesrat 2022 definierten Handlungsfelder bleiben die Grundlage für die weiteren Arbeiten:

  • Künstliche Intelligenz: Eine sektorielle Analyse, inwiefern im Finanzmarktrecht Handlungsbedarf besteht, wird dem Bundesrat in den nächsten Monaten vorgelegt.
  • Cloud-Nutzung: Im Bereich Cloud und Outsourcing wird eine vertiefte Abklärung des Handlungsbedarfs vorgenommen, mit einem Fokus auf die Vermeidung von Risiken für die Finanzstabilität.
  • Innovationspotenzial: Im Juni 2026 findet das fünfte Point Zero Forum in Zürich statt, begleitet vom Hackathon SwissHacks. Dabei werden globale Entscheidungsträger im Finanzbereich sowie Expertinnen und Experten zusammengebracht.
  • RegTech und SupTech: Das EFD ist bestrebt, die FINMA darin zu unterstützen, neue Technologie bei der Einhaltung von Regulierung und bei der Aufsicht zu fördern.
  • Datennutzung und Datenfluss: Das EFD wird weiterhin die laufenden internationalen und nationalen Arbeiten begleiten (z.B. zu E-ID) und die Zusammenarbeit fördern. Zudem wird geprüft, ob zusätzliche Massnahmen ergriffen werden sollten.

Auf internationaler Ebene wird sich die Schweiz weiterhin im Financial Stability Board FSB, im Internationalen Währungsfonds IWF und weiteren Gremien für eine innovationsfreundliche Gestaltung und Umsetzung globaler Standards einsetzen. Gleichzeitig gilt es den Zugang zu internationalen Märkten zu verbessern.