18 Professorinnen und Professoren an den beiden ETH ernannt
Bern, 04.12.2025 — Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 3./4. Dezember 2025 auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Joël Mesot, und der Präsidentin der EPFL, Prof. Dr. Anna Fontcuberta i Morral, insgesamt 7 Professorinnen und 11 Professoren ernannt, 7 Personen den Titel Professorin oder Professor verliehen sowie den Rücktritt von 2 Professorinnen und 7 Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen. In den letzten 12 Monaten hat der ETH-Rat insgesamt 28 Frauen und 24 Männer neu ernannt, was einem Frauenanteil von 54 % entspricht.
Neuernennungen ETH Zürich
Dr. Quentin Boehler (*1990), zurzeit Senior Researcher an der ETH Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Robotik am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Die Forschung von Quentin Boehler konzentriert sich auf die Entwicklung minimalinvasiver robotischer Systeme für klinische Anwendungen, mit besonderem Fokus auf magnetisch gesteuerte Robotersysteme. Ziel seiner Forschung ist es, mithilfe der Robotik die medizinischen Technologien der Zukunft zu gestalten. Quentin Boehler verfügt bereits über umfangreiche Lehrerfahrung an verschiedenen akademischen Institutionen. Mit seiner Berufung verstärkt das Departement den Bereich der Robotik, insbesondere den wichtigen Anwendungsbereich der Medizin, und fördert Interaktionen und Synergien innerhalb der ETH Zürich sowie mit externen akademischen und klinischen Partnern.
Prof. Dr. Francisco Cifuentes Utrero (*1977), zurzeit Gastprofessor an der Hochschule Düsseldorf, Deutschland, und der Università Iuav di Venezia, Italien, zum ordentlichen Professor für Architektur und Ressourcen am Departement Architektur. Francisco Cifuentes Utreros Forschung konzentriert sich auf die adaptive Wiederverwendung und nachhaltige Transformation von Bauwerken und Landschaften. Im Zentrum stehen Strategien der Materialwiederverwendung, die Regeneration natürlicher und urbaner Ökosysteme sowie die Entwicklung zirkulärer Entwurfsprozesse. Seine Lehrtätigkeit ist geprägt von einem starken Engagement für ökologische Verantwortung, soziale Relevanz und die enge Verbindung von Theorie und gebauter Praxis. Mit der Berufung von Francisco Cifuentes Utrero verstärkt das Departement die Ausrichtung auf nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen.
Dr. Alexander Dikopoltsev (*1988), zurzeit Dozent an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Photonik am Departement Physik. Alexander Dikopoltsevs Forschung umfasst nichtlineare Optik, topologische Photonik, zeitvariable Medien, optoelektronische Geräte und Frequenzkammquellen. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Nutzung photonischer Gitterschemata zur Steuerung von Licht in Frequenzkammgeräten von Quantenkaskadenlasern. Er ist Inhaber eines Patents und hat zwei weitere mit zur Anmeldung gebracht, zudem wurde seine Forschung mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Mit der Berufung von Alexander Dikopoltsev verstärkt das Departement die interne Zusammenarbeit sowie die Interaktion mit dem Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik.
Dr. Lukas Paul Fesenfeld (*1988), zurzeit Dozent und Oberassistent an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Politische Ökonomie der Technologie am Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften. Der Forschungsschwerpunkt von Lukas Paul Fesenfeld liegt auf der politischen Ökonomie von Technologie, mit besonderem Fokus auf Umwelt- und Klimatechnologien im Kontext des Energie- und Ernährungssystems. Dabei untersucht er die Wechselwirkungen von technologischem, sozialem und politischem Wandel, und welche Auswirkungen die Politisierung von Technologien hat. Die Berufung von Lukas Paul Fesenfeld, der einen ERC Starting Grant erhalten hat, stärkt den Governance-Bereich des Departments sowie die Bereiche Public Policy und politische Ökonomie von Technologien.
Dr. Jules Jacobs (*1989), zurzeit Visiting Researcher bei Jane Street in New York, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Theoretische Informatik am Departement Informatik. Jules Jacobs forscht zu formaler Verifikation, Programmlogik und der Theorie von Programmiersprachen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Werkzeugen und Methoden zur Gewährleistung von Korrektheitseigenschaften in Softwaresystemen. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine enge Verbindung von theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in praxistaugliche Werkzeuge aus. Mit der Berufung von Jules Jacobs verstärkt das Departement seine Expertise in den zwei Kerngebieten theoretische Informatik und Programmiersprachen und fördert Kollaborationen, insbesondere mit den Bereichen Informationssicherheit und Informationssysteme.
Dr. Celestine Mendler-Dünner (*1990), zurzeit Principal Investigator am ELLIS Institut in Tübingen, Deutschland, zur ausserordentlichen Professorin für Künstliche Intelligenz am Departement Informatik. Celestine Mendler-Dünner erforscht, wie sich Verfahren und Modelle des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz mit gesellschaftlichen Werten in Einklang bringen lassen. Als Pionierin auf dem Gebiet der Responsible Artificial Intelligence untersucht sie Entscheidungsprozesse in sozialen Kontexten, Anreizmechanismen in digitalen Märkten sowie die Rolle grosser Sprachmodelle in gesellschaftlichen Anwendungen. Mit der Berufung von Celestine Mendler-Dünner verstärkt das Departement einen zukunftsweisenden Bereich von grosser gesellschaftlicher Bedeutung.
Prof. Dr. Daniela Mitterberger (*1988), zurzeit Assistenzprofessorin an der Princeton University, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Architektur und Human Augmentation am Departement Architektur. Daniela Mitterbergers Forschung konzentriert sich auf die digitale Transformation von Architektur und Bauprozessen durch erweiterte Realität (XR), Spatial Computing und Robotik. Ihre Arbeiten tragen dazu bei, die Grenzen von Entwurf und Produktion in der gebauten Umwelt neu zu definieren. Hervorzuheben ist ihr Open-Source-Framework zur Integration von Extended Reality und Robotik, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Architektur, Engineering und Bauwesen fördert. Mit der Berufung von Daniela Mitterberger stärkt das Departement seine Kompetenz im Bereich der digitalen Transformation von Entwurf und Baupraxis.
Prof. Dr. Paolo Angelo Sossi (*1988), zurzeit Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Experimentelle Planetologie am Departement Erd- und Planetenwissenschaften. Paolo Angelo Sossi ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Planetenwissenschaften. Seine Forschung, die unter anderem mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet wurde, umfasst drei transformative Bereiche, namentlich die Planetenentstehung und -entwicklung, die Differenzierung im inneren Sonnensystem sowie die Vielfalt und Bewohnbarkeit von Exoplaneten. Paolo Angelo Sossi ist eine herausragende Forscherpersönlichkeit und ein angesehener Dozent, dessen weitere Tätigkeit an der ETH Zürich wesentlich zur globalen Sichtbarkeit und Exzellenz der Institution im Bereich der Planetenwissenschaften beiträgt und eine Investition in die zukünftige Führungsrolle der ETH Zürich im Bereich der Planeten- und Exoplanetenwissenschaften darstellt.
Susanne Vécsey (*1973), zurzeit Mitinhaberin eines Architekturbüros in Basel, zur ordentlichen Professorin für Architektur und Transformation am Departement Architektur. Susanne Vécseys Arbeit konzentriert sich auf den sorgfältigen Umgang mit dem bestehenden Bauwerk. Ihr besonderes Interesse gilt der Erhaltung, Erweiterung und Reinterpretation vorhandener Strukturen im Kontext gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen. Susanne Vécsey war bereits als Professorin am Institut Architektur der Fachhochschule Nordwestschweiz tätig und engagierte sich parallel in zahlreichen fachlichen und öffentlichen Gremien, darunter als Vorstandsmitglied des Bunds Schweizer Architektinnen und Architekten sowie der Stadtplanungskommission Luzern. Mit ihrer Berufung verstärkt das Departement die Verbindung zwischen Forschung und Praxis im Bereich des Bauens im Bestand.
Beförderungen ETH Zürich
Prof. Dr. Andreas Moor (*1984), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Systemphysiologie am Departement Biosysteme. Andreas Moor forscht auf den Gebieten Einzelzell- und Krebsbiologie, Immunologie und Systemphysiologie. Sein Ziel ist es, Krankheiten besser zu verstehen und die Entwicklung neuer Therapieansätze zu ermöglichen. Für seine hochmoderne und herausragende Forschung wurde Andreas Moor vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Starting Grant. Zudem ist es ihm in besonderem Mass gelungen, strategisch wichtige Kooperationen mit hochrangigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kliniken aufzubauen. Mit seiner Berufung erhält sich das Departement einen Professor mit enormem Potenzial und erhöht die Sichtbarkeit und den Ruf des Departements sowie der ETH Zürich.
Prof. Dr. Kaveh Razavi (*1987), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Systemsicherheit am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik. Kaveh Razavis Forschung befasst sich mit Hardware im Kontext von Sicherheitsaspekten mit dem Ziel, zuverlässige und sichere Computersysteme zu entwickeln. Umfassender als je zuvor untersucht er Hardware/Software-Angriffe und -Abwehrmassnahmen gegen DRAM-basierte Hauptspeichersysteme. Er hat zahlreiche hochwirksame Schwachstellen entdeckt und damit die Sichtweise auf die Systemsicherheit nachhaltig verändert. Für seine Arbeit wurde Kaveh Razavi vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Starting Grant. Er ist Mitinhaber zweier Patente und hat drei weitere zur Anmeldung gebracht. Mit seiner Berufung erhält sich das Departement einen herausragenden Forscher und Dozenten und erhöht seine internationale Visibilität im Bereich Systemsicherheit.
Neuernennungen EPFL
Prof. Dr. Cammy Brothers (*1969), zurzeit Professorin an der Northeastern University Boston, USA, zur ordentlichen Professorin für Architekturgeschichte an der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Cammy Brothers ist eine der bedeutendsten Kunst- und Architekturhistorikerinnen der Renaissance. Ihre grundlegenden Forschungen zu Michelangelo und Giuliano da Sangallo haben unser Verständnis der Architektur dieser Zeit tiefgreifend verändert. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Geschichte der Architektur, der Rolle der Zeichnung, dem islamischen Spanien und den Beziehungen zwischen Kunst und Wissenschaft. Ihr interdisziplinärer Ansatz verbindet Kunstgeschichte, Architekturtheorie und die Beziehungen zwischen Europa und der islamischen Welt. An der EPFL wird sie die Geschichte der vormodernen Architektur lehren und damit das Studium der Geschichte, Theorie und kulturellen Grundlagen der Architektur wesentlich stärken.
Prof. Dr. Rahul Kumar Gupta (*1993), zurzeit Assistenzprofessor an der Washington State University, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Elektrotechnik und Mikrotechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (EPFL Valais Wallis). Rahul Gupta hat bedeutende Beiträge zur Optimierung und Steuerung von dezentralen Energieressourcen und Energiespeichersystemen geleistet. Er hat zentralisierte und dezentrale Algorithmen entwickelt und validiert, die die Flexibilität verschiedener Energieressourcen nutzen, um Zusatzdienste für das Stromnetz bereitzustellen und gleichzeitig einen sicheren Betrieb auch unter unsicheren Bedingungen zu gewährleisten. Ausserdem führte Rahul Gupta eine Planung zur Integration von Solarenergie und zur optimalen Dimensionierung von Speichersystemen für die Schweiz durch und schuf damit die erste synthetische Darstellung der Schweizer Verteilungsnetze, die nun öffentlich zugänglich ist.
Dr. Rebecca Hartwell (*1993), zurzeit Postdoktorandin an der TU Delft, Niederlande, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Architektur an der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften (EPFL Freiburg). Rebecca Hartwells Forschung verbindet Materialwissenschaft, Architektur und Bauingenieurwesen mit Fokus auf nachhaltige Materialflüsse und Wiederverwendung im Bauwesen. Sie entwickelte eine innovative Verbindungstechnologie für Glas, die zu Patentanmeldungen und Industriekooperationen führte. Ihre Arbeiten beeinflussten europäische Glasrecycling-Strategien. Mit ihrer interdisziplinären Expertise wird Rebecca Hartwell die Lehre und Forschung an der EPFL Freiburg im Bereich zirkuläres Bauen und nachhaltige Architektur entscheidend stärken.
Prof. Dr. Eduardo Martin Moraud (*1983), zurzeit Assistenzprofessor an der Universität Lausanne und dem Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Neurowissenschaften an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, der Fakultät für Lebenswissenschaften und der Fakultät für Informatik und Kommunikation (EPFL Campus Biotech). Die Forschungen von Eduardo Martin Moraud haben das Verständnis und die Behandlung von Gangstörungen bei Parkinson-Patienten verbessert. Durch die Kombination von chronischen Hirnaufzeichnungen, kinematischen Analysen und neurophysiologischen Modellen identifizierte er neuronale Biomarker, die Gangblockaden und Gleichgewichtsstörungen vorhersagen und den Weg für gezieltere Therapieansätze ebnen. Als Pionier der adaptiven Neuromodulation entwickelte Eduardo Martin Moraud Algorithmen, mit denen die Stimulation in Echtzeit an den motorischen Zustand der Patientinnen und Patienten angepasst werden kann. Seine Arbeit an der Schnittstelle von Ingenieurwesen, Neurowissenschaften und klinischer Forschung ist beispielhaft für einen patientenzentrierten Ansatz in der translationalen Wissenschaft.
Beförderungen EPFL
Prof. Dr. Anne-Florence Bitbol (*1986), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Life Sciences an der Fakultät für Lebenswissenschaften. Anne-Florence Bitbol befasst sich mit der Koevolution und Struktur von Proteinen sowie mit der räumlichen Dynamik von Populationen. Sie wurde für ihre Arbeit unter anderem mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Ihre Forschungen an der Schnittstelle von Biologie, Physik und Informatik konzentrieren sich auf computergestützte Ansätze und maschinelles Lernen zur Analyse von Proteinsequenzen. Zudem ist Anne-Florence Bitbol eine engagierte Lehrerin und Mentorin, die sich stark für die wissenschaftliche Gemeinschaft einsetzt.
Prof. Dr. Dirk Grundler (*1966), zurzeit ausserordentlicher Professor an der EPFL, zum ordentlichen Professor für Materialwissenschaft an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Dirk Grundler leitet das Labor für nanoskalige magnetische Materialien und Magnonik. Seine Forschungen haben zur Entwicklung von Mikrowellen-Magnon-Wandlern geführt, die ultrakurze Wellenlängen erzeugen und steuern können. Damit hat er den Stand der Technik in der Nanomagnonik festgelegt und den Weg für kompakte, energieeffiziente Logikschaltungen geebnet. Dirk Grundler demonstrierte die Machbarkeit eines nichtflüchtigen Magnonenspeichers, ein wichtiger Schritt in Richtung neuromorphes Computing. Seine Arbeit zu hochwertigen dreidimensionalen ferromagnetischen Architekturen ermöglichte die Entwicklung der ersten 3D-Magnonenkristalle, die auf einem Chip integriert sind. Diese Fortschritte eröffnen wichtige Perspektiven für effizientere und nachhaltigere Computertechnologien.
Prof. Dr. Maryam Kamgarpour (*1982), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Maschinenbau an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Maryam Kamgarpour leitet das Labor für Systemsteuerung und Multiagent-Optimierungsforschung. Ihre Forschung entwickelt theoretische Rahmenbedingungen für eine vertrauenswürdige Automatisierung in Bereichen wie intelligente Transportsysteme, intelligente Stromnetze und Energiesysteme (einschliesslich der Integration erneuerbarer Energien), Multi-Roboter-Systeme für Montage und Bau sowie Flugsicherung. Ihr Ziel ist es, die Position der EPFL als globales Kompetenzzentrum für intelligente Steuerung und Autonomie zu stärken. Maryam Kamgarpour hat mehrere internationale Auszeichnungen erhalten, darunter einen ERC Starting Grant, und wurde zum Fellow des European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) gewählt.
Prof. Dr. Luisa Lambertini (*1963), zurzeit Rektorin der Università della Svizzera italiana sowie ordentliche Professorin für Wirtschaft und internationale Finanzen am College of Management of Technology (CDM) der EPFL, wird Ende Jahr von ihrem Amt als Rektorin zurücktreten, um sich wieder der wissenschaftlichen Forschung zu widmen. Luisa Lambertini kam 2007 als ausserordentliche Professorin an die EPFL und wurde 2009 zur ordentlichen Professorin ernannt. Nach ihrer Wahl zur Rektorin im Jahr 2023 reduzierte sie ihr Pensum an der EPFL. Ab 2026 wird sie wieder zu 100 % an der EPFL tätig sein. Auf diese Weise kann Luisa Lambertini als weltweit anerkannte Expertin in den Bereichen internationale Finanzen, Makroökonomie und politische Ökonomie bedeutende Beiträge in der Forschung leisten und sich weiterhin in der Lehre engagieren, in der sie sich seit jeher besonders verdient gemacht hat.
Verleihung des Titels «Professorin» oder «Professor» an der ETH Zürich
Dr. Ramasubramanian Chitra (*1968), zurzeit Privatdozentin und Senior Scientist an der ETH Zürich, zur Titularprofessorin am Departement Physik. Ramasubramanian Chitra ist eine international renommierte und mehrfach ausgezeichnete Forscherin mit einer herausragenden Erfolgsbilanz in der theoretischen Physik der kondensierten Materie. Aktuell befasst sie sich in ihrer Forschung mit der Dynamik parametrisch angetriebener Systeme – komplexen, nicht im Gleichgewicht befindlichen Quanten-Vielteilchenproblemen, die Wechselwirkungen, Zeitabhängigkeit und Dissipation beinhalten. An der ETH Zürich hat sie sich als hoch angesehenes Mitglied des Instituts für Theoretische Physik etabliert.
Dr. Mauro Donegà (*1975), zurzeit Dozent und Senior Scientist an der ETH Zürich, zum Titularprofessor am Departement Physik. Mauro Donegà ist ein international anerkannter Teilchenphysiker mit einer herausragenden Erfolgsbilanz. Seine Forschung konzentriert sich auf die Physik des Higgs-Bosons, welches 2012 am CERN als letztes fehlendes Teilchen des Standardmodells der Teilchenphysik entdeckt wurde und Teilchen ihre Masse verleiht. Er leitet internationale Arbeitsgruppen und bereichert das Departement durch sein Engagement in Lehre und Studierendenbetreuung, unter anderem als Leiter der Advanced Students Laboratories.
Dr. Martin Hartmann (*1977), zurzeit Dozent und Senior Scientist an der ETH Zürich, zum Titularprofessor am Departement Umweltsystemwissenschaften. Martin Hartmann ist ein international anerkannter Wissenschaftler in den Bereichen mikrobielle Ökologie und Bodenwissenschaften. Er erforscht das Bodenmikrobiom sowie dessen Rolle für Nährstoffkreislauf, Klimaresilienz und Pflanzengesundheit, und entwickelt molekulargenetische Methoden zur Analyse und Verknüpfung mit Ökosystemprozessen. Mit seinem Engagement in Lehre und Ausbildung sowie seiner bedeutsamen Forschung zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Erhaltung von Ökosystemen stellt er eine grosse Bereicherung für das Departement und die ETH Zürich dar.
Dr. Benedikt Helgason (*1969), zurzeit Privatdozent und Senior Scientist an der ETH Zürich, zum Titularprofessor am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie. Benedikt Helgason ist ein international anerkannter Experte für bildbasierte Modellierung in der Knochenbiomechanik. Seine Gruppe konzentriert sich darauf, ein besseres Verständnis der Ursachen und Folgen von Knochenerkrankungen zu erlangen. Als Co-Direktor des Forschungsprogramms «Future Health Technologies» und Principal Investigator am Singapore-ETH Centre spielt Benedikt Helgason eine führende Rolle bei der Umsetzung grundlegender Forschungsergebnisse in klinische Anwendungen.
Dr. Alexander Leitner (*1977), zurzeit Privatdozent und Senior Scientist an der ETH Zürich, zum Titularprofessor am Departement Biologie. Alexander Leitners Forschung prägt massgeblich die Entwicklung der Massenspektrometrie und der integrativen Strukturbiologie und er gilt als international führender Experte auf dem Gebiet der Crosslinking-Massenspektrometrie (XL-MS). Alexander Leitner pflegt zahlreiche Kooperationen weltweit und ist erfolgreich in der Einwerbung von Fördermitteln. Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen zeigt er grosses Engagement in der Lehre und setzt sich in vielfältiger Weise für die Belange des Departements und des Instituts ein.
Dr. Katrin Di Bella Meusburger (*1978), zurzeit Dozentin und Gruppenleiterin an der WSL, zur Titularprofessorin am Departement Umweltsystemwissenschaften. Katrin Di Bella Meusburger arbeitet als Senior Researcher und Gruppenleiterin an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf eng mit der ETH Zürich zusammen. Ihr Forschungsprofil umfasst verschiedene Bereiche terrestrischer Ökosysteme und reicht von der Bodenkunde bis hin zur Ökohydrologie. Sie engagiert sich stark in Lehre, Netzwerken und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ihre Ernennung ist eine Bereicherung für das Departement und wird die Kooperation mit der WSL weiter stärken.
Dr. Bjarne Steffen (*1982), zurzeit Dozent und Senior Scientist an der ETH Zürich, zum Titularprofessor am Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften. In seiner Forschung beschäftigt sich Bjarne Steffen mit Fragen zur Finanzierung von neuen Technologien im Bereich Klimaschutz. Er ist einer der wenigen Wissenschaftler weltweit, die die finanziellen Bedürfnisse von Übergängen in der Realwirtschaft, die Bereitstellung von Kapital und die Rolle der öffentlichen Politik bei der Deckung dieses Bedarfs analysieren. Sein Forschungsprofil ist einflussreich und politisch relevant und stellt eine grosse Bereicherung für das Departement und die ETH Zürich als Ganzes dar.
Rücktritte ETH Zürich
Prof. Dr. Michael Hampe (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Philosophie am Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften, wird Ende Juli 2026 in den Ruhestand treten. Michael Hampe kam nach Lehr- und Forschungsaufenthalten in Heidelberg, Kassel und Bamberg 2003 als ordentlicher Professor für Philosophie an die ETH Zürich. Seine preisgekrönte und interdisziplinäre Forschung verbindet Philosophie und Naturwissenschaft und behandelt Themen wie Evidenz in den Erfahrungswissenschaften, Aufklärung, Narrativität und interkulturelle Philosophie. An der ETH Zürich hat er sich neben seinem Einsatz für die Förderung von Wissenschaft und Forschung und seiner exzellenten Lehre auch durch sein Engagement in der akademischen Selbstverwaltung und seine Tätigkeit als (auch stellvertretender) Departementsvorsteher verdient gemacht. Nach seiner Emeritierung wird Michael Hampe als Erskine Fellow an der University of Canterbury in Neuseeland weiterwirken.
Prof. Dr. Tom Ilmanen (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Mathematik am Departement Mathematik, wird Ende Dezember 2025 in den Ruhestand treten. Tom Ilmanen kam nach Lehr- und Forschungsaufenthalten u. a. in Berkeley, Princeton, Madison und Leipzig 1998 als ordentlicher Professor an die ETH Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Differentialgeometrie und Variationsrechnung, insbesondere bei schwachen Lösungen geometrischer Evolutionsgleichungen wie dem Krümmungsfluss. Er leistete bedeutende Beiträge zur Anwendung dieser Methoden auf die Allgemeine Relativitätstheorie und formulierte zentrale Vermutungen, die 2023 bestätigt wurden. Neben seinem Engagement in Lehre und Forschung hat Tom Ilmanen an der ETH Zürich durch seine Tätigkeit in mehreren Gremien zur führenden Rolle des Departements beigetragen.
Prof. Dr. Ruben Kretzschmar (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Bodenchemie am Departement Umweltsystemwissenschaften, wird Ende Juli 2026 in den Ruhestand treten. Ruben Kretzschmar kam 1994 als Postdoktorand an die ETH Zürich, wo er 1999 zum ausserordentlichen und 2002 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. In seiner Forschung befasst er sich mit gekoppelten biogeochemischen Kreisläufen von Haupt- und Spurenelementen in Böden und Sedimenten, insbesondere in Übergangszonen wie Reisböden, Flussauen und Mooren. Mit modernsten spektroskopischen Methoden liefert er wichtige Beiträge für den nachhaltigen Umgang mit kontaminierten Böden. Er ist Mitautor eines wichtigen deutschsprachigen Lehrbuchs der Bodenkunde, das auch ins Englische übersetzt wurde. Für das Departement und die ETH Zürich hat sich Ruben Kretzschmar unter anderem als Institutsleiter, Studiendirektor, Mitglied der Lehrkommission und Mitglied der Konferenz des Lehrkörpers (KdL) eingesetzt.
Prof. Dr. Hans-Andrea Loeliger (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Signalverarbeitung am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik, wird Ende Juli 2026 in den Ruhestand treten. Hans-Andrea Loeliger erwarb Diplom und Doktortitel an der ETH Zürich. Nach Tätigkeiten in Schweden und im eigenen Ingenieurbüro wurde er 2000 zum ordentlichen Professor ernannt. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Signalverarbeitung, maschinelles Lernen, Informationstheorie, Quantensysteme, Fehlerkorrekturcodes, digitale Kommunikation, elektronische Schaltungen und neuronale Berechnung. Besonders prägend sind seine Beiträge zur modellbasierten Signalverarbeitung. An der ETH Zürich hat sich Hans-Andrea Loeliger unter anderem durch ausgezeichnete Lehre sowie durch seine Tätigkeit als Studiendirektor, seine Mitwirkung bei der Einrichtung des Masterprogramms «Data Science» sowie sein Engagement als stellvertretender Leiter des Instituts für Signal- und Informationsverarbeitung verdient gemacht.
Prof. Dr. Martin Schweizer (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Mathematik am Departement Mathematik, wird Ende Juli 2026 in den Ruhestand treten. Martin Schweizer studierte und promovierte in Mathematik an der ETH Zürich. Nach Professuren in Göttingen, Berlin und München kam er 2003 als ordentlicher Professor an die ETH Zürich. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Finanzmathematik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Versicherungsmathematik, insbesondere im Gebiet der unvollständigen Märkte. Durch sein Engagement für den NCCR FINRISK hat Martin Schweizer entscheidend dazu beigetragen, dass die ETH Zürich heute als eines der weltweit führenden Zentren in Finanzmathematik anerkannt ist. Er engagiert sich vielfältig in wissenschaftlichen Gremien und hat sich auch in der Lehre und Betreuung zahlreicher Nachwuchsforschender verdient gemacht.
Prof. Dr. Viola Vogel (*1959), zurzeit ordentliche Professorin für Angewandte Mechanobiologie am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie, wird Ende Januar 2026 in den Ruhestand treten. Nach Aufenthalten in Göttingen, Berkeley und Seattle kam Viola Vogel 2004 als ordentliche Professorin an die ETH Zürich. Als Pionierin der angewandten Mechanobiologie erforscht sie, wie mechanische Kräfte molekulare Prozesse steuern, und trug wesentlich zur klinischen Anwendung dieser Erkenntnisse bei. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. mit einem ERC Advanced Grant und der Ehrendoktorwürde der Universität Tampere. Viola Vogel engagiert sich in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und leitete das Tenure-Komitee der ETH Zürich. Zudem hat sie sich als Dozentin für unzählige Studierende sowie als Departementsvorsteherin und stellvertretende Departementsvorsteherin verdient gemacht.
Prof. Dr. Werner Wegscheider (*1963), zurzeit ordentlicher Professor für Festkörperphysik am Departement Physik, wird Ende April 2026 in den Ruhestand treten. Nach einer Forschungstätigkeit an den AT&T Laboratories sowie einer Professur in Regensburg und Gastaufenthalten in Santa Barbara, Pisa und Paris wurde er 2009 zum ordentlichen Professor an der ETH Zürich ernannt. Werner Wegscheider ist ein Pionier in der Herstellung und Untersuchung ultrareiner Halbleitermaterialien und trug wesentlich zur Erforschung des Quanten-Hall-Effekts und des Quanten-Computings bei. Seine Arbeiten führten zu über 800 Publikationen und zahlreichen Kooperationen. Er engagierte sich stark in der Lehre, betreute über 60 Doktorierende und Postdoktorierende und war Leiter des Labors für Festkörperphysik sowie von 2016 bis 2022 Präsident der Hochschulversammlung der ETH Zürich.
Prof. Dr. Renato Zenobi (*1961), zurzeit ordentlicher Professor für Analytische Chemie am Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften, wird Ende Juli 2026 in den Ruhestand treten. Renato Zenobi wurde nach Forschungsaufenthalten in den USA und an der EPFL 1995 an die ETH Zürich berufen, seit 2000 ist er ordentlicher Professor. Als international anerkannter, vielfach ausgezeichneter Wissenschaftler leistete er bahnbrechende Beiträge zur Massenspektrometrie und zur chemischen Analytik auf der Nanometer-Skala, insbesondere durch die Entwicklung der spitzenverstärkten Raman-Spektroskopie (TERS). An der ETH Zürich hat Renato Zenobi erfolgreich über 80 Doktorierende und mehr als 50 Postdoktorierende ausgebildet. Auch als Präsident der Hochschulversammlung sowie als Vorsitzender der Konferenz des Lehrkörpers (KdL) hat er die ETH Zürich nachhaltig geprägt.
Rücktritt EPFL
Prof. Dr. Alexandra Kushnir (*1985), zurzeit Assistenzprofessorin für Bauingenieurwesen an der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, verlässt die EPFL Ende Januar 2026. Alexandra Kushnir kam 2022 an die EPFL, wo sie das Labor für Gesteinsphysik und Geofluide (RPGL) gründete und leitete. Sie erhielt einen SNSF Starting Grant und wurde im April 2025 zur Assistenzprofessorin ernannt. Ihre Forschung konzentriert sich auf Georessourcen und Geothermie und hat wesentlich zur Stärkung dieses Fachgebiets an der EPFL beigetragen. Sie verlässt die Hochschule, um eine Juniorprofessur an der Universität Strassburg anzutreten.
Der ETH-Rat verdankt die Leistungen der scheidenden Professorinnen und Professoren in Wissenschaft, Lehre und akademischer Verwaltung.
