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MitteilungVeröffentlicht am 3. Mai 2024

Rüstungsplanung – Verteidigungsfähigkeit und Fähigkeiten im Fokus

Die Rüstungsbeschaffung ist ein hochkomplexer Prozess. Gerade in Hinsicht auf das Grundlagendokument «Die Verteidigungsfähigkeit stärken» kommt diesem Prozess eine zentrale Rolle zu, da er die Ausgestaltung der Armee der Zukunft mitbestimmt. Die drei Stossrichtungen zusammen mit den definierten Fähigkeiten weisen der Rüstungsbeschaffung dabei den Weg.

Rüstungsbeschaffung 01

Text: Kommunikation Verteidigung, Gianluca Berther
Bild: VBS/DDPS, Thomas Aemmer
Videos: VBS/DDPS, DMA

In der zweiten Hälfte der 2020er- und in den frühen 2030er-Jahren werden etliche Hauptsysteme wie die Panzerhaubitze M-109, der Schützenpanzer M-113 oder das taktische Fliegerradar ans Ende ihrer Nutzungsdauer gelangen. Im Dokument «Die Verteidigungsfähigkeit stärken» wird dieser Sachverhalt klar aufgezeigt. Hinzu kommt, dass die Armee darin ihren Plan darlegt, wie sie sich zukünftig ausgestalten will und was sie braucht, um wieder verteidigungsfähig zu werden. Wie geht das zusammen? Im Bereich Rüstungsstrategie kommen alle drei definierten strategischen Stossrichtungen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit zum Zug.

Adaptive Weiterentwicklung und Nutzung des technologischen Fortschritts

Die geplante Modernisierung erfolgt «adaptiv». Das bedeutet, dass nicht die Gesamtheit aller Systeme in einem Schritt erneuert wird, sondern dass in Teilschritten neue Systeme eingeführt werden. Dies ermöglicht eine flexible Reaktion auf sich verändernde Bedrohungen, vermeidet Ausrüstungslücken und schafft somit mehr Handlungsfreiheit. Diese Strategie bietet noch einen weiteren grossen Vorteil. Eine Teilerneuerung ermöglicht es, immer auf dem neusten Stand der Technologie zu bleiben.

Internationale Kooperation

Schlussendlich spielt auch die internationale Kooperation eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit. Durch die Beteiligung an multinationalen Nutzer- und Arbeitsgruppen können hochentwickelte Technologien effektiver genutzt werden. Die Armee verfolgt seit Jahren erfolgreich Kooperationsinitiativen im Bereich der Rüstungsbeschaffung und plant, die Zusammenarbeit in Forschung, Entwicklung und Ausbildung weiter zu verstärken.

Fähigkeiten als Leitfaden

Damit die Armee ihre in der Bundesverfassung festgehaltenen Aufträge erfüllen kann, ist ein breites Spektrum an Fähigkeiten nötig. In der Armeebotschaft 2024 wird anhand folgender zehn Fähigkeiten aufgezeigt, in welchen Bereichen Rüstungsbeschaffungen geplant sind, wo die Armee aktuell steht und wo die Armee schlussendlich hin will.

Fähigkeiten

Rüstungsablauf

Der Weg von der Rüstungsplanung bis hin zur Einführung der Systeme bei der Truppe ist ein hochkomplexer Prozess, der den Armeestab, armasuisse, Bundesrat und Parlament sowie weitere Akteure involviert. Auch hier ist festzuhalten, dass sich die Beschaffungsstrategie auf die Sicherstellung und Weiterentwicklung essenzieller Fähigkeiten konzentriert. Kurz und vereinfacht zusammengefasst fürs Verständnis:

Der Armeestab entwickelt zunächst einen umfassenden Masterplan und definiert damit die militärischen Anforderungen. armasuisse führt anschliessend eine strenge Evaluierung der Systeme durch. Der Bundesrat legt dem Parlament die Armeebotschaft (Beschaffungsvorhaben) vor. Nach der Bewilligung und Beschaffung übernimmt die Logistikbasis der Armee die Verantwortung für die Nutzung und Ausserdienststellung der Systeme.

Eine detaillierte Erklärung ist unter diesem Link zu finden: